René Mense – Komponist


 

 

Fantasie und Variationen  (2006)
für Violoncello und Orgel, 21' 

  Fantasie und Variationen entstand im Januar und Februar 2006 im Auftrag von Christina Meißner (Violoncello) und Reinhard Seeliger (Orgel) für die im Sommer desselben Jahres vollkommen restaurierte „Sonnenorgel“ in St. Peter und Paul zu Görlitz (Sachsen). Das Stück wurde dort am 16. September 2006 von den Auftraggebern zur Uraufführung gebracht.

  Die Konzeption der Partitur sieht vor, dass der Part des Cellos im Kirchenraum, mithin ohne Blickkontakt zum Organisten zu spielen sei. Aus dieser für die Aufführenden besonders hohen Anforderung erwächst ein die Musik zusätzlich intensivierender Ausdruck, dessen Wirkung gleichermaßen auf die Spieler sowie das Publikum, das genau zwischen beiden sitzt, unmittelbar sich mitteilt. Alle Beteiligte werden Zeuge eines zwischen Hinwendung und Abgrenzung sich bewegenden Dialogs, der zuweilen auch nur das Nebeneinanderher zweier Monologe ist.

  Formal liegt der Fantasie eine regelmäßige Folge von 6 Takten zugrunde, der auf der unmittelbar wahrnehmbaren Hörebene unregelmäßige musikalische Verläufe gegenüber stehen. Die Musik entwickelt sich aus dem (antik griechischen) dorischen Tetrachord mit den Tönen A G F E , die unter Einbeziehung mikrotonaler Verfärbungen in immer verzweigteren Kombinationen erklingen. Es kommen auch verschiedene Setzweisen des Kanons an mehren Stellen zur Anwendung.

Notenbeispiel (PDF) als Hörbeispiel (MP3) 6,1 MB

  Der zweite Teil – Variationen – hat kein Thema, das dann variiert würde. Wohl aber ist das Vierton-Motiv vom Beginn der Fantasie die Grundlage für die erste Variation und auch die folgenden. Genau zwei mal acht Takte dauert jede Variation in sehr langsamen Zeitmaß. In diesem Teil spielen Spiegelungen und Umkehrungen von Tönen und Akkorden eine herausragende Rolle sowie direkte Symmetrien der Formteile in der letzten Variation, in der das Tempo noch langsamer zu nehmen ist.

Notenbeispiel (PDF) als Hörbeispiel (MP3) 8,5 MB

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