René Mense – Komponist


 

 

Touch ...
Windows
(1996)
for cello and its player, 7'

UA am 9.3.2001 im Rolf-Liebermann-Studio des Norddeutschen Rundfunks durch Christina Meißner.

  Während ich im Herbst 1996 neue, nicht-traditionelle Cellotechniken für die Komposition von Touch... Windows auswählte und ordnete, entstand in mir die Vorstellung, diese verschiedenen Arten das Cello mit der linken Hand und dem Bogen zu berühren („touch“) glichen Erregungspunkten auf Nervenzellen.Eine weitere Assoziation war diejenige von Computerprogrammen, die auf  Berührung des Bildschirms mit der Hand reagieren. Hiervon ausgehend ließen sich z.B. die Aufschläge eines Fingers der linken Hand auf das Griffbrett, das geräuschhafte Gleiten auf den Saiten oder verschiedene Arten sie mit beiden Händen zu zupfen, sowie auch der differenzierte Einsatz des Bogens als Gravuren betrachten – d.h. als Einschreibungen von unterschiedlicher Intensität auf die Oberfläche des menschlichen Körpers mit dem Effekt der Verästelung ähnlicher und unähnlicher Signale.

  Weit davon entfernt die Vorgänge in den Nervenzellen und Computertechnik mit musikalischen Mitteln bloß illustrieren zu wollen, ging es mir eher darum, verschiedenartige in Musik formulierte „Daten“  zusammenzustellen (entsprechend dem lateinischen „componere“) so als handelte es sich um die mentale Verarbeitung von Sinnesdaten, aus denen sich Wahrnehmung und Bewusstsein konstituieren.

Hörbeispiel (MP3) 3,8 MB

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